Als Buddhisten wenden wir Schritt für Schritt die Methoden an, die der Buddha lehrte. Wir beschäftigen uns mit seinen Lehren und versuchen, sie zu verstehen. Manches ist für uns vielleicht nicht gleich verständlich, aber wir stellen dann Fragen und klären sie allmählich. Im Laufe der Zeit werden wir feststellen, dass sogar immer mehr Fragen aufkommen, zugleich aber auch mehr Klarheit entsteht.
In unserer Praxis ist die Meditation der Schlüssel zu allem. Wenn wir nicht dahin kommen, Meditation zu üben, werden wir unseren Geist nie wirklich so ändern können, dass wir Befreiung und Erleuchtung erreichen - und das ist es, was wir anstreben, nicht nur für uns selbst, sondern für alle Wesen. Es geht also vor allem um die Meditationspraxis. Natürlich müssen wir auch wissen, warum wir meditieren und die Sicht kennen, aber das Wichtigste ist die Meditation selbst.
Buddha lehrte viele verschiedene Meditationsmethoden, und sie alle lassen sich in zwei Gruppen unterteilen: eine ist die "Meditation der Geistesruhe" (tib. Shine, skt. Shamatha), um den Geist zu konzentrieren und beruhigen; die andere ist die "Meditation der Einsicht" (tib. Lhaktong, skt. Vipashyana), das Erkennen der Natur unseres Geistes. Sie gehören zusammen, man braucht beide, und das ist das Besondere an der buddhistischen Praxis.
Die Methoden werden in einer bestimmten Reihenfolge angewendet. Natürlich würden wir am liebsten sofort mit dem Eigentlichen, der Erkenntnis der Natur unseres Geistes, beginnen. Wir würden das gerne so schnell wie möglich verwirklichen. Aber dafür müssen wir zunächst lernen, unseren Geist unter Kontrolle zu bekommen. Dazu brauchen wir die Meditation der Geistesruhe, Shine.
Wenn wir noch nie praktiziert haben, wissen wir kaum, dass wir überhaupt einen Geist haben. Menschen, die nicht einem bestimmten spirituellen Weg folgen, denken nicht wirklich über den Geist nach und bemerken ihn nicht einmal. Was ist der Geist? Was ist das Bewusstsein? Man lebt einfach mit dem, was im Geist geschieht und macht sich nicht viel Gedanken oder Ideen darüber. Man hat keinen Abstand zwischen dem, was man erlebt und dem eigenen Geist.
Als Erstes ist es also wichtig, sich bewusst zu werden, was eigentlich in unserem Geist vor sich geht. Sobald wir anfangen, das zu sehen, stellen wir fest, dass wir nicht viel Kontrolle darüber haben. Wir haben eine Menge verworrener Gefühle, Gedanken und Ideen, und wir sind nicht in der Lage, sie zu kontrollieren. Die Meditation führt einen dahin, dass man lernt, den Geist nach und nach in den Griff zu bekommen. Man überlässt ihn nicht einfach nur seinem Lauf, ohne ihn wahrzunehmen, sondern man fängt tatsächlich an, richtig mit ihm zu arbeiten. Allmählich geht man durch den Prozess, dass man zuerst ein echtes Verständnis davon bekommt, was der Geist ist. Man bemerkt: Es ist der Geist, der all diese Dinge tut, und dann lernt man mit der Zeit, Kontrolle über ihn zu bekommen. Wie machen wir das?
Zu Beginn werden wir schnell feststellen, dass wir uns nicht konzentrieren können. Wir sind nicht in der Lage, uns lange auf etwas auszurichten. Sich für ein paar Minuten hinzusetzen und es zu probieren reicht schon, um zu sehen, wie gut und wie lange wir uns konzentrieren können. Unser Geist folgt seinen gewohnten Mustern, er lässt sich leicht ablenken und wandert überall herum.
Das ist aber etwas, was man ändern kann. Wir können wirklich lernen, unseren Geist bei einer Sache zu halten, wir können lernen, konzentriert zu bleiben. Wenn wir das üben, beginnen wir zu bemerken, wie oft und wie sehr der Geist abgelenkt ist. Durch die Meditation der Geistesruhe können wir lernen, mit diesen Prozessen im Geist arbeiten.
Es gibt viele verschiedene Methoden dafür. Am besten sind wir mit den Meditationen vertraut, die wir für gewöhnlich üben: Die meisten von uns praktizieren erst die kurze Zufluchtmeditation und fangen danach mit den Grundübungen an. Wir beginnen mit den Verbeugungen und stärken den Erleuchtungsgeist. Dann folgt die Reinigungspraxis auf Buddha Diamantgeist. Anschließend machen wir die Mandala-Schenkungen und schließlich das Guru-Yoga.
Während all dieser Meditationen üben wir tatsächlich auch schon die Meditation der Geistesruhe, denn wir lernen, unseren Geist auf die verschiedenen Objekte in den Meditationen konzentriert zu halten. Bei der Zuflucht konzentrieren wir uns zum Beispiel auf die Zufluchtsobjekte vor uns im Raum. Dann denken wir an uns selbst, dass wir die Zuflucht nehmen, anschließend motivieren wir uns usw. Wir üben, das in Meditation zu halten, und das ist die Meditation der Geistesruhe.
Wir sollten wirklich nicht denken, dass Shine-Meditation etwas völlig Neues sei, das wir noch nie gemacht hätten. Tatsächlich üben wir sie auch in all den Methoden, die wir jetzt schon verwenden.
Während wir so trainieren, unseren Geist nicht einfach herumstreifen zu lassen, sondern ihn an einer Stelle zu halten, werden wir bemerken, dass er herumwandert, dass er sehr schläfrig werden oder sogar einschlafen kann, dass wir unklar werden oder auch, dass wir uns langweilen.
Das alles ist möglich und normal, weil wir mit dieser Art von Disziplin nicht vertraut sind. Es ist eine neue Gewohnheit, die wir erst einmal aufbauen müssen. Am Anfang fühlt es sich sehr komisch und gekünstelt an - wir müssen etwas Geduld haben, wenn all diese verschiedenen Dinge passieren. Wir können auch etwas tun, zum Beispiel regelmäßige Pausen machen, uns selbst inspirieren und motivieren. Dann baut sich langsam die Gewohnheit auf.
Am Ende unserer Meditationen, in der Vollendungsphase, versuchen wir von all den Objekten, die wir zur Konzentration benutzt haben, loszulassen. Das ist die zweite Art der Meditation, die in Sanskrit Vipashyana oder im Tibetischen Lhaktong genannt wird: die Meditation der Einsicht.
Wir brauchen aber beide Arten der Meditation, denn wenn wir uns zu Beginn nicht gut konzentriert haben, kann dieser zweite Teil der Meditation gar nicht wirklich stattfinden. Wir mögen es vielleicht "Meditation der Einsicht" nennen und es versuchen, aber es wird nicht passieren. Die Meditation der Einsicht ist nicht etwas, das leicht geschieht. Man muss zuerst einen sehr stabilen Geisteszustand entwickelt haben, um sich alles auflösen lassen zu können. Wir haben aber das Glück, dass wir in unserer Praxis jetzt schon beides kombinieren, auch wenn wir es noch nicht richtig gelingt. So werden wir dahin kommen, dass wir es können.
Es gibt eine Art von Shine, die wir jetzt nur ein bisschen üben: Man stellt sich dabei nicht auf Buddha-Aspekte ein, sondern auf andere Objekte. Unsere Meditationen beginnen ja damit, dass wir uns zuerst eine Zeitlang auf unseren Atem konzentrieren. Wir üben das jetzt als Einleitung zu unseren Meditationen, aber wenn wir die Grundübungen abgeschlossen haben, können wir tiefer in diese Art von Praxis gehen. Das wird erst empfohlen, wenn man die Grundübungen beendet hat, und dann auch in Verbindung mit anderen Meditationen. Wenn wir Shine dann konzentrierter üben, werden unsere anderen Meditationen stabiler und tiefgründiger. Über diese Art von Shine wollen wir jetzt sprechen.
Solange wir leben und unseren Körper haben, besteht eine starke Verbindung zwischen Körper und Geist. Deswegen können wir unseren Körper benutzen, um unsere Konzentration in der Shine-Praxis zu unterstützen, sei es für die einfache oder die fortgeschrittene; eigentlich sogar für jede Meditation, die wir machen, und insbesondere für die Meditation der Einsicht. Shamar Rinpoche empfiehlt, die Meditation auf den Atem etwas tiefer zu üben.
Dafür ist die richtige Körperhaltung wichtig, sie ist eine sehr große Hilfe. Wir können uns vorstellen, dass sich viele Energien in unserem Körper bewegen, dass alles Mögliche in unserem Körper geschieht. Die Körperhaltung hilft uns, diese verschiedenen Energien zu harmonisieren. Es ist eine Möglichkeit, den Geist durch den Körper so zu beeinflussen,dass er stabiler wird.
Am wichtigsten ist, dass der Rücken gerade ist. Das ist der Kernpunkt, und darüber hinaus gibt es, wenn man kann, weitere Ratschläge: Wir kreuzen die Beine, wenn möglich vollständig. Dadurch wird man besser sitzen können. Wenn das nicht geht, legt man nur ein Bein über das andere. Man sitzt ganz aufrecht, weder zu einer Seite oder nach vorne oder hinten geneigt. Der Kopf ist gerade und das Kinn ein wenig eingezogen. Der Mund ist geschlossen, denn wir möchten durch die Nase atmen.
Nichts sollte angespannt sein. Die Lippen sind geschlossen, ohne dafür die Muskeln einzusetzen, also ganz entspannt. Zwischen den Zähnen ist ein bisschen Raum und die Zunge berührt den Gaumen. Die Augen sind halboffen und schauen einfach in den Raum vor einem. Wenn man in dieser Weise sitzt, schauen die Augen natürlicherweise etwas nach unten vor uns.
Sich auf den Atem zu konzentrieren, ist äußerst einfach. Man atmet einfach nur aus und ein [Hannah lacht].
Der Atem ist einfach nur das Objekt für die Konzentration und ansonsten macht man nichts mit ihm. Um konzentriert auf unserem Atem als Meditationsobjekt bleiben zu können, zwingt man ihn nicht, hält ihn nicht an, gibt ihm keine Farbe oder so etwas. Man versucht einfach nur, sich wirklich bewusst darüber zu sein, wie die Luft durch die Nase kommt und geht, wie sie vor uns heruntergeht und wieder hochkommt. Man versucht, einfach nur darin völlig präsent zu sein. Ganz gleich was noch im Geist vor sich gehen mag: Man versucht, sich nicht davon ablenken zu lassen und sich weiter auf den Atem zu konzentrieren, nichts weiter. Als Anfänger übt man das zuerst nur ganz kurz und wir probieren das jetzt mal zusammen für sieben Atemzüge. Dann könnt ihr selbst sehen, wie gut ihr die Konzentration halten könnt [Hannah versetzt sich für einen Moment in diese Meditation].
War es leicht für euch, über diese kurze Zeit? Die meisten von euch machen das sowieso vor jeder Meditation. Es ist nützlich, nun so zu trainieren, dass man versucht, wirklich völlig klar dabei zu sein. Auch wenn es nur für ein oder zwei Atemzüge lang gelingt, ist das in Ordnung. Dann macht man eine kleine Pause und konzentriert sich wieder einige Atemzüge lang.
Oft ist es so, dass wir uns auf den Atem konzentrieren wollen, aber der Geist wandert hierhin und dahin, kommt dann wieder zurück und so geht es weiter. Jetzt versuchen wir konzentriert zu bleiben, unseren Geist nicht wandern zulassen, auch wenn es nur für eine ganz kurze Zeit ist. Wir sind sehr konzentriert, machen eine kurze Pause und konzentrieren uns dann wieder. Selbst wenn man nur kurze Phasen von 7 oder 21 Atemzügen macht, kann man so seine Konzentration sehr trainieren. Ihr werdet später in eurer Praxis merken, zum Beispiel bei der Diamantgeist-Übung, wie sehr euch das hilft; ganz gleich ob ihr schon viele Jahre meditiert habt oder ganz neu seid.
Es ist aber nicht möglich, die ganze Zeit über vollkonzentriert zu bleiben. Deswegen ist es gut, sich sehr zu konzentrieren und dann wieder zu entspannen.
Als Meditationsanfänger ist es gut, eine Idee davon zu haben, wie wir eigentlich mit dem Geist arbeiten. Wir brauchen diese Art der Meditation, weil wir es nicht gewohnt sind, mit dem Geist zu arbeiten. Der Geist kennt das noch nicht und er hat viele andere starke Gewohnheiten, die schwer zu ändern sind. Wenn etwas geschieht und wir unsere verschiedenen Gefühle und Ideen dazu haben, können wir nicht einfach von ihnen loslassen, sondern wir sind es gewohnt, ihnen einfach zu folgen. In der Meditation lernen wir diese Gewohnheit, einfach allem zu folgen was in unserem Geist vor sich geht, zu überwinden.
Indem wir Pausen machen, vermeiden wir, in einen eher passiven und unklaren Geisteszustand zu geraten. Manche Menschen glauben, Meditation würde bedeuten, sich einfach nur hinzusetzen, die Augen zu schließen und einfach nur so dazusitzen. Wenn man das eine Zeitlang tut, hat man weniger äußere Eindrücke und man kann in einen angenehmen, schläfrigen, entspannten Zustand kommen und denken, das sei Meditation. Aber das ist nicht Meditation; es ein dumpfer Zustand, in dem der Geist weniger klar ist. Das will man ganz sicher nicht. Man vermeidet diese Falle, wenn man sich an kurze Konzentrationsphasen mit Pausen dazwischen gewöhnt. Dann bleibt der Geist lebendig und frisch.
Das klingt alles sehr einfach, und wie die meisten unserer Meditationen ist es auch eine wirklich einfache Übung. Aber sie braucht - wie ihr vielleicht schon festgestellt habt - viel Anstrengung und Geduld. Meditation ist nicht immer nur freudvoll und sie ist nicht immer besonders wonnevoll. Dies zu wissen ist Teil der Übung. Die Übung ist der Prozess, sich an Konzentration und Training des Geistes zu gewöhnen. Dabei hält man keine Ausschau nach den Resultaten, man übt einfach mit dem Vertrauen, dass die Ergebnisse sich einstellen werden.
Wenn die Ergebnisse dann eintreten, insbesondere bei der Shine-Meditation, sollte man ein paar Dinge wissen und darauf achtgeben. Das ist wichtig, damit man nicht in die Falle gerät, an diesen Resultaten festzuhalten, sondern sie genauso behandelt, wie wir es mit all unseren Verwirrungen, Gedanken und Gefühlen tun: Man folgt ihnen nicht und hält sie nicht fest.
Wenn man gut meditiert hat, kann man die Erfahrung eines sehr friedvollen Geisteszustands haben, der nicht unklar ist. Das ist ein Resultat der Meditation der Geistesruhe.
Der Geist ist dann sehr friedlich, sehr ruhig; ein sehr angenehmes Gefühl. Es kann leicht geschehen, dass man darin verweilen möchte oder es zurückhaben möchte, wenn es vergeht. Das ist unsere Gewohnheit. Wir wollen immer nette und angenehme Erfahrungen. Das ist es, wonach wir meistens streben. Wenn es in Meditation geschieht, fühlen wir natürlich ein "Wow!" und sind wirklich glücklich darüber. Wir erwarten, dass es wieder geschieht, aber genau dann passiert es nicht. Das kann ich euch versprechen [Hannah lacht].
Durch die Gewohnheit, die Erfahrung wieder haben zu wollen, verschwindet sie. Der einzige Grund dafür, dass es überhaupt geschah, war, dass wir genug mit unserem Geist gearbeitet hatten, um es nicht zu erwarten. Danach haben wir es wieder blockiert - und wir müssen lernen, das nicht mehr zu tun. Wenn angenehme Erfahrungen aufkommen, ist das natürlich nett, aber man belässt es einfach dabei und tut nichts. Wenn sie da sind, sind sie da - und wenn sie wieder weg sind, sind sie weg. Man macht nichts damit, sondern lässt den Geist völlig neutral.
Man kann auch das Gefühl haben, dass der Geist infolge der Shine-Praxis sehr hell und klar wird. Auch hier gilt: Wenn das auftritt, ist es da, und wenn es wieder verschwindet, ist es eben weg, und man tut nichts.
Eine andere Möglichkeit ist ein Zustand, der sich wie die Erfahrung der Leerheit anfühlt, denn man hat keinerlei Ideen oder begriffliche Vorstellungen. Aber auch dies ist einfach nur eine weitere Meditationserfahrung und wir gehen damit um, wie mit allem was normalerweise im Geist geschieht.
Alles was im Geist erscheint, ist eigentlich von der gleichen Natur. Sei es ein Gedanke, ein Gefühl, eine begriffliche Vorstellung, sie haben alle die gleiche Qualität. Sie sind nicht etwas anderes, nicht verschieden vom Geist. Man muss in der Meditation auch nicht auf und nieder gehen, je nachdem was an Gedanken und Gefühlen durch den Geist wandert, sondern wir behandeln sie alle gleich.
Ich spreche hier jetzt über die eigentliche Meditationssitzung, in der wir in dieser Weise arbeiten: Wir bleiben neutral und sind nicht auf gute Gedanken aus oder versuchen, schlechte Gedanken zu vermeiden. Alles, was geschieht ist einfach nur Ablenkung; und ganz gleich was es ist:
Wir kehren immer wieder zurück auf die Konzentration. Ob Visionen aufkommen oder was auch immer, wir kehren einfach immer wieder zurück auf das Objekt unserer Meditation.
Außerhalb der Meditation ist das natürlich eine andere Sache. Allgemein hilft uns die Meditation, bewusster zu werden. Den Geist zu beruhigen bedeutet aber nicht, dass dann alles das gleiche ist, Gutes und Schlechtes. Es geht darum, unser Mitgefühl zu stärken, und alles, was uns möglich ist zu tun, um anderen Menschen zu helfen. Das ist also ein anderes Thema, und es ist wichtig, diese zwei Dinge nicht durcheinanderzubringen. Was in der Meditation irrelevant ist, kann draußen im Leben, wenn wir in der Welt aktiv sind, durchaus von Bedeutung sein.
Die Verwirklichung der Einsicht in die Natur des Geistes ist wiederum ein anderes Thema. Meditation und Nicht-Meditation sind dann nicht verschieden voneinander, und in der relativen Wirklichkeit wird alles automatisch in Ordnung sein. Auf dieser Ebene wird man keine Fehler machen. Solange wir das aber nicht erfahren, ist die Phase der Nach-Meditation wichtig, um unser Mitgefühl zu stärken und zugleich auch bewusster zu werden.
Die Shine-Methode, mit der wir hier jetzt arbeiten, ist, dass wir einfach nur auf den Atem meditieren, wie er ein- und ausströmt. Auf andere Methoden gehen wir hier nicht ein, aber ihr werdet sehen, dass man diese einfache Praxis in vielen Weisen verwenden kann. Das wird auch unsere Meditationen, in denen wir uns auf Buddha-Aspekte einstellen, stärken.
Wenn ihr euch konzentriert und merkt, dass ihr es nicht halten könnt, dann unterbrecht ihr innerlich für einen Moment. In all unseren Meditationen geht es darum, dieses Gleichgewicht zu finden: Wir sind konzentriert, aber nicht angespannt. Es geht darum, unseren Geist weit zu halten, nicht eng. Wenn wir zu entspannt sind, können wir uns auch nicht konzentrieren.
Fragen und Antworten
Wenn ich mich wie beschrieben auf die Atmung konzentriere, fällt sie mir immer schwerer. Was soll ich tun?
Es sollte nicht passieren, dass der Atem stoppt.
Bitte hör nicht damit auf [Hannah lacht]! Du musst es einfach entspannter machen, dich ohne Anspannung konzentrieren und auch nicht zu lange. Mache einfach innerlich eine kleine Pause, in der du den Geist weit werden lässt - wie den Raum - und dann gehst du wieder zurück in die Konzentration.
Es ist nur eine Frage von Gewohnheit.
Können auch Nicht-Buddhisten diese Meditation machen?
Ein paar Minuten lang kann man die Technik schon mit ihnen machen. Für einen Buddhisten geht es aber um mehr als nur die Technik. Viele nicht-buddhistische Religionen, wie zum Beispiel die Hinduisten, haben Arten von Shine-Meditation. Shine in sich ist nicht unbedingt eine buddhistische Übung. Die besondere Weise, wie wir Buddhisten sie verwenden , ist, dass wir vor jeder Meditation immer erst die Zuflucht nehmen und den Bodhisattva-Geist entwickeln und nach der Übung all das Gute, das wir aufgebaut haben, widmen. Um unsere Motivation klar zu halten, gehen wir vorher auch die Vier Grundgedanken im Geiste durch.
Es ist schwierig, mit offenen Augen und Kontakt mit der Außenwelt die Gedanken nicht umherschweifen zu lassen. Es ist viel einfacher, wenn die Augen geschlossen sind.
Das stimmt. Aber es ist eine Frage der Übung. Bei anderen Arten von Shine-Meditation, zum Beispiel auf die verschiedenen Buddhas, hält man die Augen üblicherweise geschlossen. Das ist leichter, denn man kann sich nicht wirklich gut konzentrieren, wenn die Augen offen sind. Aber bei dieser Praxis auf den Atem geht es darum, sich an offene Augen zu gewöhnen. Hier übt man wirklich, den Geist konzentriert zu halten und ihn nicht umherwandern zu lassen aufgrund dessen, was man sieht. Die Eindrücke, die uns über unsere Augen erreichen, sind von der gleichen Natur wie Gedanken oder Gefühle, und wir gehen in der gleichen Weise mit ihnen um. Folgt ihnen nicht und denkt auch nicht über sie nach.
Eine Frau erzählt mir, sie hätte zehn Tage lang viele Stunden täglich intensiv Shine praktiziert und sie hatte den Eindruck, dass es ihren Geist schärfte. Aber das Gefühl von Segen fehlte, im Vergleich zu unseren anderen Meditationen.
Das eine schließt das andere nicht aus. Wie man es empfindet, hat viel damit zu tun, in welchem Geisteszustand man die Praxis macht und wie offen man ist. Wenn man Shine einfach nur als eine Technik benutzt, fühlt man natürlich nicht viel Segen. Aber wenn man sich selbst motiviert durch die Öffnung für die Buddhas, Bodhisattvas und die Lamas, dann spürt man durchaus den Segen. Es hat mit der eigenen Denkweise zu tun. Die Technik allein ist einfach nur eine Methode, die uns hilft uns besser zu konzentrieren.
Ein Freund schläft immer ein wenn er anfängt zu meditieren, vor allem bei der "Diamantgeist"-Praxis. Er hat schon die Hälfte der Praxis gemacht, aber es ändert sich nicht.
Er ist nicht der einzige, der das erlebt, es kommt vor allem bei Diamantgeist öfters vor. Am besten macht man dann eine Pause, statt weiterzumachen bis man einschläft. Wenn man beim Rezitieren des Mantras merkt, dass man die Konzentration nicht halten kann, hält man - bevor sie völlig verloren ist - einen Moment inne und fängt dann neu an.
Ich schlafe aber schon beim ersten Mantra ein!
Schon beim ersten Mantra? Wow! Und wenn du aufstehst, bist du wahrscheinlich frisch und munter? [Hannah lacht]
Dann musst du versuchen, die Meditation zumindest an einem Ort zu machen, an dem es nicht zu heiß ist, und nicht, wenn du gerade gegessen hast. Erfrische dich zwischendurch und versuche, die Müdigkeit zu unterbrechen. Du musst versuchen, durch diese Gewohnheit durchzuschneiden.
Ich habe beim Meditieren so viele Gedanken. Was soll ich tun?
Solange du ihnen nicht nachläufst, ist das schon in Ordnung. Ist dir klar, was ich mit "nachlaufen" meine? Es bedeutet, keine Gedankenketten zu bilden und nicht dadurch abgelenkt zu werden. Man kann nicht abgelenkt und zugleich konzentriert sein, das ist nicht möglich. Wenn man den Gedanken folgt, ist man nicht mehr konzentriert. Und solange man sich konzentriert, folgt man den Gedanken nicht, auch wenn welche da sind. Wenn du wahrnimmst, wie die Gedanken aufkommen, dann kannst du vermeiden, ihnen zu folgen.
Das ist, worum es zuerst einmal geht: ihnen nicht zu folgen. Dadurch wird sich der Geist beruhigen. Wenn man anfängt zu bemerken, wie der Geist arbeitet, kann man tatsächlich den Eindruck haben, dass man sogar mehr Gedanken als je zuvor hat. Es wird mit dem Wasser in einem Wasserfall verglichen. Man hat nicht mehr Gedanken als vorher, man fängt jetzt nur an zu sehen, wie viele man die ganze Zeit hatte. Nach einiger Zeit Training wird der Geist ruhiger, wie ein Fluss, der manchmal nur dahinfließt und manchmal turbulenter ist. Schließlich - wenn völlige Ruhe und Kontrolle eingekehrt sind - geht er in den sehr stillen Ozean über.
Es ist wichtig, eine Vorstellung davon zu bekommen, wie der Geist in diesem Prozess arbeitet. Es ist für lange Zeit ganz normal, dass er sehr geschäftig ist, wenn er nicht gerade schläft [Hannah lacht]. Einschlafen ist die andere Möglichkeit. Das kommt auch vor.
Jemand erzählte mir, er hätte einige Zeit lang Zen praktiziert, vor einer Wand gesessen und Shine geübt. Er hat damit auch einige Erfahrungen gemacht. Ist das zu empfehlen?
Ich denke, die Art, wie wir Konzentration verwenden und bisher verwendet haben, beinhaltet ein gutes Gleichgewicht. Wir machen es als Unterstützung für unsere anderen Übungen und ich würde das nicht ändern. Das intensivere Shine-Training empfehlen wir erst nach den Grundübungen, wenn man eine bessere Grundlage hat und dann tiefer gehen kann. Dann kann es in die Einsichtsmeditation führen.
Wenn ich in Meditation die Augen aufhalte, sehe ich viele Dinge. Wie gehe ich damit um?
Normalerweise sitzt du ja irgendwo, wo du dann nicht so viele Dinge vor dir hast. Es gibt auch Shine-Meditationen, bei denen du vor dir eine Statue oder etwas anderes hast, aber nicht bei der Art, über die wir hier sprechen, bei der man mit dem Atem arbeitet. Hier ist es nur freier Raum und der Boden. Wenn da ein Objekt ist, übt man nicht darauf einzugehen und Ideen darüber zu entwickeln. Man folgt nur dem Atem.
Wenn wir noch die Grundübungen machen, ist unser Geist nicht trainiert und wir können ihn manchmal nicht klar halten. Sind wir davor geschützt, in eine falsche Meditation zu verfallen?
Ja, das seid ihr. Es hat vor allem damit zu tun, was jemand hier vorher schon ansprach: Was die Übung buddhistisch macht, ist, dass sie im richtigen Rahmen erfolgt. Man nimmt zuerst Zuflucht, entwickelt bewusst den Bodhisattva-Geist und übt dann die Praxis so gut, wie man kann. Am Ende widmet man den Verdienst. Natürlich muss man bewusst sein und es so gut wie man kann. Aber man kann nicht wirklich in die Irre gehen.
Wenn wir die Grundübungen machen, dann üben wir. Wir trainieren unsere Praxis und üben. Genau wie in der Shine-Meditation auf den Atem machen wir auch während den Grundübungen eine kurze Pause, wenn wir unklar, müde oder abgelenkt werden. Das kann man immer wieder machen. Man entspannt einfach für einen Moment und konzentriert sich auf nichts. Dann kommt man wieder auf das Objekt der Meditation zurück. Es ist ähnlich wie beim Muskel-Training. Aber hier trainiert man, dass der Geist klarer wird.
Wie lässt man davon los, an das Konzentrieren zu denken?
Man konzentriert sich einfach. Es ist gar nicht nötig, darüber nachzudenken, dass man sich konzentriert. Es reicht, den Geist einfach nur auf den Atem auszurichten. Man richtet ja sowieso den Geist immer auf irgendwas aus.
Wir sprechen hier über die Meditation der Geistesruhe. Das ist die Ebene der Praxis, auf der wir uns bewegen, wenn wir so den Atem verwenden. Wir meditieren hier nicht auf die Natur des Geistes, das wäre eine andere Art von Praxis. Im Moment sprechen wir davon, zu lernen und zu trainieren, wie man mehr Konzentration im Geist entwickelt, denn das fehlt ihm meistens. Es ist eine Frage von Lernen und Gewöhnung.
Es heißt, das Ergebnis der Meditation sei, dass wir unsere Störgefühle kontrollieren können. Konntest du das, als Lama Ole seinen Unfall hatte? [Anmerkung der Redaktion: Diese Belehrung von Hannah Nydahl fand statt, während ihr Ehemann Lama Ole 2003 kurz nach seinem Fallschirm-Unfall noch schwerverletzt im Krankenhaus lag.]
Ich kann meinen Geist besser kontrollieren als meinen Körper [Hannah lacht]. Ich verstehe deine Frage. Natürlich hat man in gewissem Maße weniger Störungen, aber man kann immer noch körperliche und auch geistige Reaktionen haben. Man ist ja natürlich auch besorgt und es tut einem weh, wenn der Partner Schmerzen hat. Ich würde nicht einmal versuchen, das zu ändern. Aber es ist eine Frage davon, trotz allem eine gewisse innere Ruhe zu bewahren. Verstehst du?
Wenn man sich in der Welt befindet, geschieht die ganze Zeit über etwas, körperlich und geistig. Aber durch Meditation lernt man, sich in anderer Weise auf die Dinge zu beziehen. Das was geschieht, kann man nicht so einfach ändern, und auch die Auswirkungen nicht. Aber man kann im eigenen Geist seine Beziehung zu den Ereignissen und Zuständen ändern. Man lernt, wie man mit ihnen umgehen kann und wird von ihnen, wenn sie geschehen, nicht mehr so vereinnahmt.
Ich habe früher nach einem Buch eine Meditation auf mein drittes Auge gemacht. Plötzlich spürte ich meinen Körper nicht mehr; keinerlei Geräusch, Geschmack und Geruch. Dann verschwand alles in rotem Licht. Hatte das mit Shine zu tun, oder was war das?
Es ist eine Art von Shine-Erfahrung. Shine bedeutet, dass man den Geist auf etwas konzentriert und dann erfährt man natürlicherweise Nebeneffekte. Viele dieser Erfahrungen wie Klarsicht oder Wunderfähigkeiten sind Resultate des ruhigen Verweilens. Als buddhistischer Praktizierender ist man aber nicht darauf aus. Das macht einen großen Unterschied. Sie kommen zwar in verschiedenen Weisen, für einen Buddhisten ist es aber sehr wichtig, warum er die Meditation macht, welche innere Haltung er dazu hat und dass er den Verdienst widmet.
Sollte ich das öfter tun?
Nein. Na ja, ich weiß ja nicht, was du willst [Hannah lacht]! Wir verwenden Shine in einem buddhistischen Zusammenhang. Man folgt den verschiedenen Methoden, die zwar auch Shine beinhalten, aber mehr als das haben.
Lama Ole sagt, dass wir vor der Shine-Praxis erst die Grundübungen machen sollen. Chögyam Trungpa betont in seinen Büchern jedoch Shine und Lhaktong sehr. Das habe ich auch in anderen Karma-Kagyü-Texten gelesen. Ist es eine spezielle Belehrung von Lama Ole, dass man zuerst die Grundübungen gemacht haben soll?
Wir haben es auf diese Weise von Kalu Rinpoche gelernt. Er und viele andere Lehrer sagen es so, und viele Mahamudra-Texte empfehlen es.
Es gibt dazu aber verschiedene Schulen, und es ist eine Frage davon, wie viel Fundament man im Geist haben will, bevor man richtig in die Shine-Praxis einsteigt. Davon wird es dann auch abhängen, was für eine Art von Shine man als Resultat bekommen wird. Mit einer starken Grundlage ist man sicherer in seiner Praxis. Man hat dann erst viele Eindrücke gereinigt und viele positive Eindrücke aufgebaut, bevor man sich ausschließlich auf den Geist selbst konzentriert.
Ist die Shine-Praxis vergleichbar mit Konzentration im normalen Leben? Zum Beispiel bei der Computerarbeit oder beim Motorrad fahren? Könnte das auch eine Grundlage für Meditation sein? Ich habe Menschen, die das oft machen, gefragt, ob sie dadurch leichter meditieren können, aber sie verneinen das sehr oft, was mich überrascht.
Es mag daran liegen, dass diese Art der Konzentration, von der du sprichst, mit begrifflichen Vorstellungen zu tun hat. Es ist nicht pure Konzentration ohne jede Art von Gedanken und Ideen, sondern man beschäftigt sich mit etwas und steigt da ein.
Natürlich könnte man allgemein sagen, dass es eine Möglichkeit der Fokussierung ist und einem dafür helfen kann. In einigen Meditationen machen wir das ja auch, dass wir uns mit einem Thema beschäftigen. Aber dieses Thema hat dann Bedeutung und man bekommt ein Verständnis, wenn man sich darauf einstellt. Wenn man sich nur auf einen Job oder was auch immer konzentriert, ist das etwas anderes. Wenn jemand sich zum Beispiel auf Musik konzentrieren kann, ohne sie dabei zu interpretieren, könnte das eine Möglichkeit sein. Oder wenn ein Künstler im Schaffensprozess nichts beurteilt, sondern ganz ohne begriffliche Vorstellungen ist, geht das auch mehr in diese Richtung.
Ist es gut, sich beim Shine auf das Gefühl einzustellen, dass unser Lama über unserem Kopf sitzt?
Du meinst, in der Meditation oder wann?
Nein, einfach wenn wir nur ein paar Minuten Zeit haben irgendwo und nicht die formelle Meditation machen können.
Man kann das natürlich tun und sich darauf konzentrieren. Aber worüber wir hier sprechen ist eher, dass man seine Konzentration im Sitzen einer Meditations-Situation trainiert. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ihr immer noch denkt, es würde bei Shine um etwas anderes gehen, als wir normalerweise tun [Hannah lacht]. Wir sprechen gerade über "Shine auf den Atem", aber wenn wir unsere Grundübungen machen, ist das auch Shine. Die aufbauende Phase der Meditation ist Shine, und Shine ist auch im Guru-Yoga enthalten.
Wäre es in Ordnung, vor den Grundübungen ein paar Minuten Shine auf den Atem zu üben und dann in die Praxis einzusteigen? Oder sollten wir die beiden ein wenig trennen?
Ich dachte, wir hätten das immer so gemacht [Hannah lacht].
Ich meinte: Shine auf den Atem wirklich bewusst für ein paar Minuten zu machen und dann geradewegs in die Ngöndro-Praxis einzusteigen?
Ich dachte, wir hätten das immer getan. Wir fühlen, wie der formlose Luftstrom an unserer Nasenspitze kommt und geht, nicht wahr? Das ist es. Du meinst, es länger zu tun? Nun, ich weiß nicht, wie lange du es normalerweise tust, aber du kannst es für eine Minute oder so machen. Aber ich würde es nicht tun zu lange tun.
Wie integriere ich diese Praxis in den Alltag? Ich arbeite in einer Computer-Firma mit Menschen, die es gewohnt sind, mit dem Geist zu arbeiten. Sie alle wissen, dass ich Buddhist bin und sind interessiert. Ich plane, in meinen Pausen ein bisschen Shine-Meditation zu machen, weil es eine gute Pause gibt, vor allem mit dieser Art von Arbeit. Ich habe vor, es einmal am Tag tun, und vielleicht werden sie daran interessiert sein. Was soll ich machen, wenn sie fragen, ob sie mitmachen können?
In diesem Fall würde ich nicht das ersetzen, was du normalerweise tust. Machst du normalerweise eine Praxis um diese Zeit, oder ist das etwas Neues? Willst du die Praxis einführen, weil sie einfach zu lernen ist? Wenn deine Kollegen Interesse an Meditation haben, ist es in Ordnung, die Technik ein paar Minuten lang mit ihnen zu machen, aber es ist anders, wenn man es als Buddhist tut. Man muss ihnen das auch erklären. Wenn du nur eine halbe Stunde hast und dich ein bisschen setzen willst, würde ich nur die Praxis machen, die du normalerweise machst, und nicht zu einer anderen wechseln. Wenn sie an Meditation interessiert sind und fragen, kannst du ihnen sagen, dass sie sich auf ihre Atmung konzentrieren sollen.
Kann man sich statt auf die Atmung auch auf die bloße Bewusstheit des Geistes konzentrieren? Es fühlt sich weiter an. Oder wäre das dann nicht mehr Shine?
Um sich auf die nackte Bewusstheit des Geistes zu konzentrieren, braucht man einen bereits sehr fokussierten Geist. Normalerweise muss man sich viel konzentrieren, bevor man einfach nur in der bloßen Bewusstheit des Geistes ruhen kann.
Ich weiß nicht, ob dein Geist schon so ist oder nicht. Aber wenn du das Gefühl hast, dass immer noch die üblichen Ablenkungen in deiner Meditation auftauchen und du manchmal auch schläfrig wirst, dann ist es besser, wenn du die Grundübungen und mehr Shine machst.
Hannah Nydahl
(1946 - 2007)
war eine der gefragtesten Übersetzerinnen aus dem Tibetischen ins Englische, Deutsche oder Dänische. Die Hälfte des Jahres übersetzte sie für Lamas am Karmapa International Buddhist Institute (KIBI) in New Delhi, Indien, wo sie sowohl an der Übersetzung zahlreicher buddhistischer Texte beteiligt war als auch die Reisen hoher Lamas der Karma-Kagyü-Linie organisierte. Die andere Hälfte des Jahres reiste sie mit ihrem Mann Lama Ole Nydahl um die Welt. Besonders wegen ihrer Arbeit als Sprecherin und Vertreterin für die buddhistische Übertragung der Tibeter wurde sie später oft "Mutter des Buddhismus" genannt.
Hannah und Ole Nydahl wurden 1969 die ersten und engsten westlichen Schüler des 16. Gyalwa Karmapa, dem Oberhaupt der tibetisch-buddhistischen Karma-Kagyü-Tradition. Nach einigen Jahren der Ausbildung im Himalaya bat er die beiden, den Buddhismus in den Westen zu bringen. Seit 1972 verbrachten beide ihr Leben mit Reisen und Lehren und mit dem Gründen von weltweit über 650 Meditationszentren.
Hannah starb im Frühjahr 2007.